Mehr als 120 Jahre Chorgesang in St. Josef Disteln

Der Chorgesang in Disteln hat eine über 120-jährige Geschichte. Tauchen Sie ein in unsere musikalische Vergangenheit...

 

Foto: Chorarchiv
Foto: Chorarchiv

2024 blickt die Chorgemeinschaft - Disteln auf eine 124-jährige Vereinsgeschichte zurück.

 

Als Datum der Gründung des Cäcilienchores nennt die Chronik mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit den 1. Juni 1900. Diese erste Sängergemeinschaft bestand nur aus Männern, angereichert durch einige Knabenstimmen aus der Schulklasse des ersten Dirigenten Clemens Wöste, der auch Lehrer an der Distelner Josefschule war.

 

1901 trat der erste hauptamtliche Organist und Küster Heinrich Bücker seinen Dienst in der Gemeinde an und übernahm die Leitung des Chores für die folgenden 55 Jahre.

Ihm folgte der Chorleiter Klaus Grabosch im Amt (1957-1958),der die nun fehlenden Knabenstimmen durch den Einsatz von Damenstimmen ersetzte. Dieser - aus heutiger Sicht - weise Entschluss löste damals in den Reihen der Sänger wahre Wirbelstürme aus und veranlasste manch aktiven Sänger, der Gruppe fern zu bleiben.

1909 entstand - parallel zum Cäcilienverein - der MGV Liedertafel, der den Sängern des weltlichen Gesangs Rechnung trug. Beide Vereine existierten nebeneinander, wie es die vollständig erhaltene Chronik widerspiegelt, deren Umfang mittlerweile 12 Aktenordner füllt. Immer gab es jedoch Berührungspunkte durch das gemeinsame Interesse - den Chorgesang.

 

Erst 1936 beantragte der Cäcilienchor die Aufnahme in den Diözesan -Cäcilienverein. Natürlich stellte der Ausbruch des 2.Weltkrieges auch für das Leben beider Vereine einen gravierenden Einschnitt dar, jedoch wurde die Arbeit mit einigen Unterbrechungen konstant weitergeführt.

 

1958 - wir machen einen zeitlichen Gedankensprung - das Jahr in dem Egon Spieß die Leitung des Chores übernahm, nachdem Klaus Grabosch - auch bedingt durch die einschneidenden Veränderungen, die er ins Leben gerufen hatte - den Taktstock weitergab. Jedoch hatte der Chor Mühe sich als neue Einheit zu finden, was der ständige Chorleiterwechsel nicht gerade leichter machte, da auch Egon Spieß 1960 die Arbeit niederlegte.

 

1962 kehrte mit Josef Haltermann ein Stück Beständigkeit zurück. Er übernahm nebenamtlich Chorleitung und Organistenstelle. Unter ihm wurde die arg geschrumpfte Gruppe wieder zu einem leistungsfähigen Chor.

 

1972 im Frühjahr entschied man sich nach einer halbjährigen Probezeit für das Zusammengehen von Cäcilienchor und Liedertafel. Seither verbindet der Name "Chorgemeinschaft – Disteln" beide Vereine. Wie es schon damals schien, war dies ein Gewinn für beide, da den Männern der Dirigent fehlte und im Cäcilienchor der Damenanteil überhand zu nehmen drohte.

 

1975 übernahm dann der erst 29-jährige Heinz-Eugen Spengler die Leitung der Chorgemeinschaft und schweißte die Chorgruppe bis heute zu einer wirklichen Einheit zusammen.

 

2000 zum 100-jährigen Jubiläum erhielt die Sängergemeinschaft die Palestrina - Medaille des Diözesan-Cäcilienverbandes für 100 Jahre lückenlose Chorarbeit zum Lobe Gottes.

 

2009 erhielt die Chorgemeinschaft die Zelter-Plakette - eine Stiftung des Bundespräsidenten Theodor Heuss - mit der eine mehr als 100-jährige Arbeit für den kulturellen Bereich der Chormusik dokumentiert wird.

 

2020, im Jahr unserer 120-jährigen Bestehens, bremste  Covid-19 ab März unsere sängerischen Aktivitäten durch die Pandemie. Wir hoffen darauf, dass wir im Verlauf des Jahres 2021 wieder gemeinsam singen dürfen.

 

2021 nahmen wir aufgrund der Covid-Pandemie erst im September die Probenarbeit wieder auf und konnten trotzdem mit drei Gesangsterminen das dürftige Chorjahr ausklingen lassen. 

 

Zu Beginn des Jahres 2024 besteht der Chor aus 38 aktiven Sängerinnen und Sängern.